Stubaier Höhenweg 2022

Juni 2022 • 3 Min. Lesezeit

Der Stubaier Höhenweg ist ein herausfordernder und zugleich wunderschöner Höhenwanderweg in den Ostalpen. 
Er führt über sieben Etappen durch die beeindruckende Berglandschaft der Stubaier Alpen. Die Route des Stubaier Höhenwegs verläuft ausschließlich durch alpines Gelände und bietet zahlreiche Ausblicke auf Gletscherabschnitte zwischen der Dresdner und der Bremer Hütte. Von jeder Hütte gibt es Abstiegswege zurück ins Tal und umgekehrt Aufstiegsmöglichkeiten vom Tal.

16.06.2022
Mein Abenteuer startetet mit dem Aufstieg zur Franz Senn Hütte über die Oberissalm in Neustift im Stubaital. Die Alpenvereinshütte auf 2147 Meter bietet sehr viele Touren-Möglichkeiten, also plante ich dort drei Tage mit Freunden ein.
17.06.2022
In den Morgenstunden kletterten wir nach dem 40-minütigen Zustieg auf die Vordere Sommerwand über den Nordgrat, auch Hüttengrad genannt.  Eine herrliche Gradkletterei welche teilweise mit Bohrhaken gesichert ist.
Am Nachmittag gings auf die Rinnenspitze und somit auf den ersten 3000er der Tour.
18.06.2022
Wir bestiegen die Innere Sommerwand ~ 3122 m, eine eindrucksvolle und nicht allzu schwierige Gletscherhochtour vom Ausgangspunkt der Franz Senn Hütte.
Die Aussicht am Gipfel mit Blick auf den mächtigen Alpeiner Ferner ließ unsere Herzen noch höher schlagen.

 

19.06.2022 
Start Etappe 1: 
Nach der Verabschiedung ging es alleine weiter und ich startete meine erste Etappe: 
Von der Franz Senn Hütte über das Basslerjoch zur Regensburger Hütte. 
Das Basslerjoch am Weg zur Hütte ist wirklich sehr zu empfehlen und perfekt für eine kleine Pause am Gipfel.
20.06.2023
Früh am Morgen startete ich los mit meiner zweiten und längsten Etappe. Da die Dresdner Hütte leider noch nicht geöffnet hatte, ging es von der Regensburger Hütte vorbei an der Dresdner Hütte und über den Großen Trögler zur Sulzenauhütte mit 20 Kilometer und 1650 Höhenmeter. Die Etappe zog sich ein wenig. Die Berge und Höhenmeter der vergangenen Tage spürte ich dann doch in den Beinen.
Der Topfenstrudel bei der Sulzenauhütte schmeckte nach den acht Stunden dafür umso besser.

21.06.2022
Vor dem Aufbruch der dritten Etappe machte ich mich auf zur Blauen Lacke. Die ersten Sonnenstrahlen erreichten das türkisblaue Wasser. Ich durfte die magische Atmosphäre dort ganz alleine genießen. 
Von der Sulzenauhütte ging es über die Mairspitze weiter zur Nürnberger Hütte für eine kurze Rast mit Kaffee & Kuchen. Der letzte Aufstieg galt der 2754 m hoch gelegenen Zollhütte am Simmingjöchl welche einen Ausblick auf weite Teile des Stubaier Höhenwegs eröffnet. Nach dem Abstieg erreichte ich die Bremer Hütte und somit das Tagesziel der Etappe. 

22.06.2023
In bester Gesellschaft machte ich mich auf den Weg zur Innsbrucker Hütte mit zwei neu gewonnenen Bergkameraden. Der Geheimtipp einer Wanderin beim Frühstück hatte sich bestätigt, als wir nicht weit hinter der Bremer Hütte Steinböcke beobachten konnten. Wir entschieden uns für die Weg-Variante über den Lautersee und wanderten anschließend weiter bis zur Innsbrucker Hütte.
Der Kaffee & Kaiserschmarrn nach der vierten Etappe schmeckte hervorragend! 
Den letzten Abend zelebrierte ich bei tollen Gesprächen, mit ein oder zwei Gläsern Sommerspritzer und Kartenspielen.
23.06.2023
Zum Abschluss des Höhenwegs bestieg ich vor dem Abstieg den Habicht mit 3277 Metern. Der Nebel im Tal lichtete sich nach und nach beim Aufstieg. 
Nach einer Stunde und vierzig Minuten stand ich auch schon auf dem Gipfel und bewunderte die unglaubliche Aussicht. 
Ein langer Abstieg stand bevor - Der Weg zurück ins Tal führte mich nach 1,5 Stunden und 18 Kilometern zum Parkplatz nach Neder. 

Dankbar blicke ich zurück auf eine unbezahlbare schöne Zeit in der Natur.
Die Entschleunigung, Ruhe und Begegnungen während meiner intensiven Zeit in den Bergen, möchte ich um nichts in der Welt missen.